, Beat Furrer

Gründungsversammlung Kite Uri

Zeitungsbericht

Der Urnersee ist in jeder Hinsicht ein einzigartiger Flecken Erde. Der Wind weht konstant und zuverlässig. Das dachten sich auch einige Kiter/innen in den vergangenen Wochen und Monaten, als die Idee zur Gründung des «Kiteclub URI» entstand.  

Den Gründungsmitgliedern ist sehr wohl bekannt, dass der Urnersee mit seiner Lage und der flankierenden Topografie seit jeher eine regelmässige Thermik erzeugt. Die Bise ist besonders im Herbst gern gesehen und der älteste Urner «dr Feen» ist über die Landesgrenzen hinaus berüchtigt. So ist es nur logisch, dass sich die Gründenden ihre Sporen zuerst beim Windsurfen abverdient haben. Denn die Winde auf dem Urnersee haben ihren eigenen Charakter. Sie fordern Erfahrung mit den lokalen Gegebenheiten.  

Das Kitesurfen, auch Drachensegeln genannt, ist eine junge Sportart. 1996 demonstrierten zwei Amerikaner Kitesurfen an der Küste von Maui auf Hawaii und machten den Wassersport erst einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Zu dieser Zeit war Windsurfen bereits eine etablierte Sportart auf dem Urnersee. Die Lenkdrachensegler mussten ihr Recht erst noch erkämpfen. 2014 beschloss der Bundesrat, dass generelle Kitesurf-Verbot auf Schweizer Seen aufzuheben. Inzwischen machten neue Safety-System und neue Bauformen den Kite Sport erheblich sicher.

Einige lokale Kitesurfer nahmen das zum Anlass ein Konzept beim Kanton Uri einzureichen und dadurch eine Zone auf dem Urnersee zu garantieren. Zuvor durfte nur vom Wasser aus gestartet werden. Am 1. Februar 2016 trat das neue Gesetzt in Kraft, welches eine Start- und Landezone an der Isleten vorsieht. Dieses Gesetz eröffnete uns wohl einen der besten Spots in den Alpen. Dadurch gewann das Kitesurfen auch im Kanton Uri einige neue Anhänger, wobei der Spot viel Erfahrung voraussetzt. Die Bedingungen sind alles andere als anfängerfreundlich. Die Schwierigkeiten sind zahlreich. Darunter fallen die begrenzte Uferzone, der nahelegende Schiffshafen der SGV und die Windgegebenheiten am Spot. Sicheres Höhelaufen direkt nach dem Start ist deshalb Pflicht.  

Durch die wunderschöne Umgebung, die rasche Erreichbarkeit und die stabilen Winde avancierte die Isleten rasch zu einem Hotspot für Kitesurfer aus der ganzen Schweiz und dem naheliegenden Ausland. Damit sie weiterhin für alle Badegäste und Seebenützer zugänglich bleibt und um allfällige Spannungen zu vermeiden, entschied man sich den Kiteclub URI zu gründen.   Die Gründungsversammlung fand – wo auch sonst – am 11. September im Seegarten Restaurant der Isleten statt. Die Mitglieder erarbeiteten ein Konzept zum sicheren Starten und Landen und diskutierten die Statuten. Darin steht, dass sich der Verein dafür einsetzt, dass die Regeln am Spot eingehalten werden. Zusätzliche erweiterten er die Regeln und Gesetz der Binnenschifffahrtsverordnung um Richtlinien, welche das Unfallrisiko senken soll und die lokalen Gegebenheiten des Spots berücksichtigen. Der Verein dient, namentlich der Präsident und der Vizepräsident, als Ansprechpartner für Kanton und Gemeinden. Die Mitglieder verpflichten sich dazu fehlbare Drachensegler zu ermahnen, falls diese sich nicht an die Regeln und Richtlinien halten. Danach schloss der Präsident die Versammlung mit den Worten: «Der Verein freut sich auf das erste Vereinsjahr und auf einen stürmischen Herbst mit viel Rückenwind.»